Dienstag, 22. Januar 2008

Manchesters auditive Seite

Also ich muss schon sagen Leute: was meine außerordentlich empfindlichen und von der Kleinstadt offenbar ziemlich geschonten Ohren hier so zu hören kriegen – Puh, echt beeindruckend!
Beginnen wir mit dem heutigen Morgen. Da bin ich nämlich gegen 8 Uhr vom Feueralarm in meinem Heimzimmer aufgewacht. Nach drei panischen Runden durch die 4 Quadratmeter-Bude (also quasi Morgensport) hab ich gemerkt, dass es nicht nach Rauch riecht und mich etwas beruhigt (hab am Abend erfahren, dass das der wöchentliche Probealarm war, haha). Aber ich sag euch, Leute, LAUT ist für diese Alarmanlage kein Ausdruck.
Und das, wo ich doch eh schon jeden Abend damit leben muss, dass es in einer Großstadt nun mal normal ist, wenn 70 Mal der Krankenwagen vorbei- (und von der Lautstärke her quasi durch mein Zimmer) fährt. Warum die hier so oft fahren, verraten mir meine ängstliche Seele und die weibliche Intuition: also wahrscheinlich haben sich wieder irgendwelche Gangster in den Kopf geballert, es wurde Jemand tot gefahren oder es fand mindestens eine Vergewaltigung statt – guter Link zum nächsten auditiven Thema im Übrigen: die Mädels auf Manchesters nächtlichen Straßen schreien ganz schön viel, oft und schrill.... das hör ich auch in meinem Zimmer, abends, immer wenn ich schlafen will!
Nun gut, es gibt ja dann doch noch etwas, was einen höheren Pegel zu bieten hat: das ist mein Zimmernachbar Sakis (Zäääkisssss gesprochen), netter Typ, aber auch laut. Wenn er nicht gerade irgendwelche schlechte Technomucke auf 30000 Dezibel hochdreht, rennt er durch den Gang und schreit: „Es ist Freitag, Nina!“ Der einzige Satz, den er auf deutsch kann und der soviel bedeutet wie: heute machen wir kräftig einen drauf, was wiederum bedeutet, dass meine durchschnittlich 20-Jährigen Mitbewohner gegen 9 Uhr früh ins Bett gehen, es vorher aber noch mal so richtig krachen lassen musiktechnisch (also zwischen 4 und 9 Uhr morgens). Nich schlimm!
Ach ja, könnt ihr euch vorstellen, welches Geräusch hier am ausdauernsten (24 Stunden am Tag) ist, aber dafür auch am vergleichsweise leisesten??? Es ist - tamtaratam: der Regen, mein neuer Freund☺ Alles nur Gewohnheitssache sag ich da...
Nicht, dass noch Jemand auf die Idee kommt, das war jetzt alles negativ gemeint. Quatsch, ich bin nur überrascht, dass ich überhaupt noch höre. Aber das wiederum liegt wahrscheinlich am Ohrenbalsam, den ich immer dann auf meine Wascheln bekomme, wenn wir eines der schönen Pubs besuchen, in denen man jedes Lied mitsingen und tanzen möchte...
Liebe Grüße, Nina.

Keine Kommentare: