Donnerstag, 28. Februar 2008

Erdbeben – Angst und Schrecken in England




In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es in Großbritannien zum schwersten Erdbeben seit über 20 Jahren. Das Epizentrum befand sich rund 100 Kilometer östlich von Manchester in Lincolshire nahe der Küste zur Ostsee. 5,2 Punkte auf der Richterskala wurden hier gemessen, zu spüren war das Beben allerdings im ganzen Land. Am schlimmsten erwischte es jedoch die Menschen in und um Manchester, als gegen 00.56 Uhr (01:56 MEZ) die Erde bebte. Ganze Wohnblocks bewegten sich, als ob sie umstürzen wollen würden, Einrichtungsgegenstände fielen zu Boden, vor allem aber das laute und tiefe Grollen versetzte die Menschen auf der Insel in Angst und Schrecken. Viele rannten unter Schock noch im Schlafanzug aus ihren Häusern, zwei Männer wurden leicht verletzt. An zahlreichen Gebäuden waren am nächsten Morgen die Spuren zu sehen.
Wir haben am Tag nach der „Katastrophe“ mit drei Erasmus-Studentinnen aus Österreich gesprochen, sie haben uns erzählt, wie sie das Erdbeben erlebt haben.

Sarah A.: „Also ich war etwas angetrunken und war deshalb wirklich kurz der Meinung, dass Jemand aus dem als gefährlich verrufenen Viertel „Moss Side“ unser Haus umwerfen will. Als ich gemerkt habe, dass es das nicht ist, dachte ich mir, dass meine Mitbewohner im oberen Stockwerk aber blöd herumpoltern bei ihren Sexspielen. Schließlich hat mir John jedoch zum Glück erklärt, dass es sich um ein Erdbeben handelt. Da war ich dann sehr erleichtert und habe gelacht und fand die ganze Situation eigentlich nur noch lustig.“

Malaika F.: „Ja, es war ganz furchtbar. Ich dachte zunächst an Einbrecher an meinem Fenster, was in meiner Wohngegend ja nicht so abwegig ist. Dann rannte auch noch mein Mitbewohner Andrew in komplettem Schockzustand durch unser Haus und das auch nur mit Unterhose bekleidet und meinte, er hätte gedacht, Jemand von uns hätte an seine Zimmertür gepumpert - da war ich dann schon ganz schön verwirrt.“

Nina H.: „Ich hatte schon in der Nacht zuvor leichtes Fieber und als ich in der besagten Nacht gerade meine Nachttischlampe löschen wollte, bewegte sich in diesem Moment mein ganzes Zimmer. Zunächst war ich also der Meinung, mein Fieber sei drastisch gestiegen. Als aber schließlich ein Apfel mein Regal verließ und auf den Boden fiel, war mir klar, dass ich schon richtig sah. Ich war geschockt, ich meine, ich lebe im 4. von sechs Stockwerken in einem Studentenwohnheim, das schätzungsweise 1000 Jahre alt ist und ich bekam ziemliche Angst, dass es umfällt, so neigte sich alles. Als nächstes dachte ich, dass die Bauarbeiten neben unserem Heim mitten in der Nacht weitergingen, dort wird nämlich im Moment ein Haus abgerissen. Als ich dann aber meinen Zimmernachbarn Sakis im Gang hörte „Did you feel this, did you hear this, did you see this“ war mir klar, dass es sich um etwas anderes handelte. Und schon wurde das Ganze eine Erdbeben-Party auf dem Flur, an der ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr teilnahm, sondern versuchte zu schlafen. Ich habe mir eingeredet, dass, wenn es noch schlimmer kommen sollte, wir längst evakuiert worden wären aus dieser Bruchbude, was mitten in der Nacht krank auch keine Vorstellung war. Ich habe mir dann in der Folge einige Zeit später noch ein kleines Nachbeben reingezogen und bin davon eingeschlafen.“

Neueste Erkenntnisse



Mehr ist mehr, weniger ist nicht so viel und zuviel ist aber auch scheisse.

Engländer beweisen beim Pub-Quiz ein beeindruckendes Wissen über Spice Girls und Seifenopern, wissen aber nicht dass Nord- und Südpol nicht wirklich dasselbe ist. Außerdem ist es schwer sie davon zu überzeugen, dass "Deep Throat" nie einen Oscar gewonnen hat.

In England kann man Katzologie (die Lehre über Katzen) studieren.

Belgische Erasmus-Studenten schaffen es in ihren ersten 10 Stunden in Manchester mit Nutten und Koks 1000 Pfund rauszuschmeißen.

Wenn einem im Park von einem 12jährigen gesagt wird dass man einen nicen ass hat, sollte man schnell wieder nachhause gehen.




Cheers,
Sara

Mittwoch, 27. Februar 2008

Petition zur Skinny Jeans-Pflicht für alle Männer in Österreich


Seit Wochen freue ich mich hier über den Anblick knackiger Männer in hocherotischen Skinny Jeans. Schon jetzt fürchte ich mich davor wieder nach Hause zu kommen und diese Wonne wieder zu verlieren. Deshalb plane ich die Petition zur Skinny Jeans Pflicht für alle Männer in Österreich. Bevor ich aber dann die Unterschriftenaktion starte würde ich gerne mal wissen, was ihr dazu sagt. Bitte abstimmen. Hier noch ein Bild zum Thema. Na, wär das nicht was??

Cheers loves, Mali



Montag, 25. Februar 2008

Don't drum with your head



Check this shit out!! Mittwoch Abend in Manchester, dem selbsternannten Nabel der Welt. Nach einem für mich persönlich äußerst unentspannten freien Tag an dem sich sämtliche Haushaltsmächte des Universums gegen mich verschworen zu haben scheinen (Waschmaschine 1 voller schwarzem Schmutzwasser das nicht abfließen will; Waschmaschine 2 ständig besetzt; Trockner ebenso; in Küche 1 tropft es von der Decke, genauer gesagt durch die Lampe weil: die Pipes von Dusche 1 direkt darüber wohl etwas am Arsch sind; und Dusche 2 heißt mich mit einem lauten BANG! fröhlich willkommen als ich sie als Notlösung nutzen will und wirft mir überschwenglich die Kabinentür entgegen die sich danach nicht mehr verankern lässt), entpuppt sich auch das Weggehen als höchst uneinfach. Anscheinend hat sich nämlich das Internet dafür entschieden mich wie der inventarische Rest des Hauses zu dissen, nebst entpackungstechnischen Problemen die mich fast in den Wahnsinn treiben, schmiert auch Skype dauernd ab, und wie soll ich denn da mit Mali ausmachen wann und wo wir uns treffen? Da wir beide out of Telefonguthaben sind geht es eben schwer, und so sehe ich mich schon alleine im Haus der Hölle auf dem Küchenboden sitzen, mit dem steten und leicht lebensgefährlichen Elektrowassertropfen als einzige Gesellschaft.

Unterdessen entscheidet Nina sich dafür in einer 30-Minuten-Blitzaktion mit Julian (Erasmus-Student aus Hamburg, der einzige aus diesem Verein zu dem wir Kontakt haben) ins Night & Day Café auf ein Konzert zu gehen. Das Night & Day Café ist ein ziemlich berkanntes Lokal im Northern Quarter, und angeblich eben dafür bekannt, dass hier die Stars von morgen spielen, bevor Ruhm und Geld sie in die Drogenhölle der Musikkarriere erheben. (Wer bei LOST auf dem neuesten Stand ist, weiß vielleicht dass Charlies Band „Driveshaft“ hier ihren ersten Gig gespielt hat – wenn das schon mal nicht sensationell genug ist!)
Wie dem auch sei sind diese 30 Minuten sowohl für mein ungepflegtes Äußeres als auch für das Nahverkehrssystem zu knapp, und da auch Mali da nicht mitziehen kann, müssen Nina und Julian eben alleine dahin. Nachdem Skype sich endlich meiner erbarmt beschließe ich mit Mali dass dieser Tag bislang einfach zu scheiße war um noch diese eine Party zu besuchen (von der wir eh gar nicht wussten wo sie war) und uns stattdessen in unserem heißgeliebten Trof auf ein paar Guinness (Mali) und hoffentlich viel Whiskey (ich) zu treffen.
Wenig später sitzen wir also wieder mal da, in diesem gemütlichen Lokal mit der beeindruckenden Müllkübeltechnik und der schönsten Klotapete der Welt (welche übrigens auch als Hintergrundgrafik für den informativsten Blog der Welt herhalten muss, nämlich für diesen hier), unterhalten uns bei steigendem Pegel immer ausgelassener über alles Mögliche und beschweren uns über die teils sehr kontaktscheuen Engländer im Allgemeinen.
Da kommt doch tatsächlich kurz vor Sperrstunde ein Typ an unseren Tisch und beginnt mit uns eine Unterhaltung darüber wo wir denn herkommen, was wir so machen und so weiter.
Er (im Folgenden: G.) erzählt dass er selbst erst seit vier Tagen in Manchester ist und zuvor in Liverpool gewohnt hat.
Was ihn denn nach Manchester treibt, frage ich, woraufhin G erklärt dass seine Bandmitglieder alle hier wohnen und er also hergezogen ist weil er die tägliche Pendlerei satt hatte. Aha, er ist also in einer Band, gut für ihn! Mali und ich nicken aufmunternd, weil wir ja wissen dass es hier an die zig Millionen Bands gibt und er mit seiner Truppe also eh nicht wirklich die besten Chancen hat groß rauszukommen. Wir kennen uns eben aus.
Ich frage ihn was er denn sonst so macht, wenn er nicht gerade seine Jugend damit verplempert einem Rockstarleben nachzuträumen. Er kuckt kurz komisch und sagt dann, dass er sonst nichts macht. Mali hakt gleich nach, wie nichts – und ob er denn davon leben kann?
Er bejaht dies, sagt noch schnell dass er ja wirklich Glück gehabt und so, und will das Gespräch gleich wieder auf uns und unsere Auslandserfahrungen lenken, aber jetzt ist natürlich mein Detektivsinn geweckt und ich muss mehr wissen.
Ich frage G also wie seine Band denn heißt, er antwortet irgendwas wovon weder Mali noch ich jemals gehört haben – und wie gesagt, wir kennen uns ja aus. So super können die also eh nicht sein. Wir fragen ungefähr tausend Mal nach, was, wie heißt ihr nochmal? Irgendwas mit Dead People? Er bleibt bewundernswert freundlich und erklärt uns dass das Wort das wir meinen „Ghost“ ist, es ist also eigentlich nur eine tote Person im Bandnamen statt ganz vieler Leute. Aha. Kenn ich trotzdem nicht. Ich bleibe hartnäckig und frage welches Instrument er spielt - mein erster Gedanke ist Gitarre, er behauptet aber steif und fest dass er der Drummer sei.
Ich schaue ihn mir noch mal genauer an, und erkläre ihm dass das gar nicht sein kann, weil er mit seiner schmächtigen Statur gar nicht wie ein Schlagzeugspieler aussieht. G lacht und meint dass er das schon öfters gehört hat, er es aber doch noch gerade so schafft die Sticks zu halten und dass er also schon damit klarkommt. Der Whiskey in mir beharrt aber darauf dass seine Arme einfach viel zu dünn sind um drumtechnisch irgendwas losmachen zu können, und so gebe ich ihm – Gott weiß warum – den wohlgemeinten Tip stattdessen doch mit seinem Kopf zu trommeln, das ginge sicher besser! Mali lacht das Lachen, das sie immer dann lacht wenn ich vor Unbekannten wieder mal mein Maul zu weit aufreiße, und so füge ich schnell hinzu dass ich damit aber nicht sagen will dass sein Schädel irgendwie monströs groß sei oder so, nein nein, von den Proportionen her passt das schon alles – aber er könnte das mit dem Kopftrommeln ja trotzdem mal probieren... Er kuckt wieder etwas komisch und sagt dass das eine... interessante Idée sei. Ich widme mich klugerweise wieder dem Whiskey um so für ein paar Sekunden länger die Klappe zu halten. G will wissen welche Musik wir denn so hören, und Mali gibt ihre obligatorische Libertines/Babyshambles-Antwort und beschwert sich im Zuge dessen darüber, dass die hier in England ansonsten ja keiner so wirklich zu mögen scheint, auf jeden Fall nicht so wie sie sich das vorgestellt hat. G sagt ja, Pete Doherty sei vor allem durch seine Drogeneskapaden ziemlich unbeliebt in gewissen Kreisen, obwohl er selbst ihn ja ziemlich sympathisch findet – er hat nämlich mal bei einem Babyshambles-Konzert in der Vorband gespielt und fand es eigentlich ganz lustig wie der extrem dichte Pete mit dem Kopf immer wieder gegen das Mikrofon geknallt ist, und ansonsten sei er auch nett gewesen, der Pete. Wir kucken beide etwas blöd. Vorband vom Pete? Na dann siehts für seine Band ja vielleicht doch nicht so schlecht aus!

Mali fragt G ob sie denn demnächst mal hier ein Konzert spielen. Er sagt ja, lustigerweise gleich am nächsten Tag, was für ein Zufall. Mali fragt wo das denn ist – und er sagt im Night & Day Café. Da kucken wir wieder etwas blöd, aber weil wir ja so nett sind und eine aufstrebende Amateurband gerne unterstützen, sagen Mali und ich dass wir da ja vorbeischauen könnten, also wenn wir nichts Besseres zu tun haben und so. Er wird etwas verlegen und sagt: Nee, das geht wohl nicht dass wir da vorbeischauen, das Konzert ist nämlich ausverkauft. Oh! Wieder blöd kucken. Weil G selbst auch ziemlich nett ist, versichert er uns dass das aber gar kein Problem sei, weil er uns ja einfach auf die Gästeliste setzen könnte – wenn wir denn kommen wollen. Das wollen wir natürlich. Nach dem Rausschmiss aus dem Trof ziehen wir diesen armen, neu zugezogenen Mann auf einer planlosen Irrung durch die Stadt ins Joshua Brooks (genau entgegengesetzt von da wo er wohnt), wo es so scheiße ist dass wir bald wieder auseinander gehen. Um das mit der Gästeliste zu finalisieren tauschen wir Nummern aus und verabschieden uns bis zum nächsten Tag.

Zuhause angekommen muss ich natürlich recherchieren was es mit dieser mir gänzlich unbekannten Geister-Band auf sich hat. Ein Wikipedia-Eintrag klärt mich darüber auf, dass besagte Band bislang ein Album herausgebracht hat, welches in den englischen Charts auf Anhieb auf Platz 7 gelandet ist. Selbiges Album wurde übrigens auch vom Manic Street Preachers-Sänger (das werden jetzt wieder nur die Alten kennen) zu seinem Lieblingsalbum 2007 erklärt, weswegen er wohl auch darauf bestanden hat, die Band mit dem Kopftrommler mit auf Tour zu nehmen. Einige Rolling Stone-Lobgesänge und sonstige begeisterte Artikel später stelle ich fest, dass wir Deppen ohne es zu wissen einer Berühmtheit begegnet sind.

Am Tag darauf treffe ich, mit einem extrem zähen Kater im Kopf, die genauso lädierte Mali im Sainsbury’s (Supermarkt), wo wir beide zwischen Multivitaminsaft und Mikrowellenreis zugeben, dass wir eigentlich viel zu kaputt sind um auf dieses Konzert zu gehen. Zudem ist mir die Geschichte mit der Gästeliste etwas unangenehm und ich male mir aus wie schrecklich peinlich es erst wird, wenn wir zwei Exchange Idiots vor diesem extrem coolen Laden mit den extrem coolen Leuten stehen und mit rosigen Wangen irgendwas von Gästeliste daherstammeln, nur um vom kräftig gebauten Bouncer und allen seinen extrem coolen Freunden schallend ausgelacht zu werden. Aber Kneifen gilt natürlich nicht, und nachdem G mir per SMS bestätigt hat, dass wir fix reinkönnen, steht also fest dass wir da hingehen.

Dem Rauchverbot sei dank treffen wir vorm Night & Day eh auf den schlotenden G, der die Sache mit dem Einlass für uns erledigt, sodass wir ungeächtet, unblamiert und erfreulicherweise unzahlend das Night & Day betreten können.
Drinnen treffen wir gleich auf eine freundliche Frau die uns eine Jack Daniels-Gitarre schenken möchte, wie nett! Wir müssen dafür auch nur eine Karte mit allen möglichen persönlichen Details ausfüllen und diese in eine Box werfen. Ich mache den Spaß nur mit, weil Mali mir versichert dass sie mit dieser Gitarre eine ähnlich erfolgreiche Band wie die vom G gründen kann, die so dermaßen viel Kohle einbringt dass wir für immer in Saus und Braus leben können ohne jemals wieder arbeiten oder zur Schule gehen zu müssen. Na dann!
Die nette Night & Day-Frau hat aber auch noch ein ganz kartenloses Geschenk für uns, nämlich jeweils ein Whiskeymixgetränk gratis! Das heisst für mich zwei, weil die Mali ja ein Whiskeyverächter ist. Ziemlich ungeil dass diese ganz offensichtlich von Gott persönlich gesandte Whiskeyfrau mir ausgerechnet an diesem einzigen Tag im Jahr begegnen muss, an dem ich also wirklich überhaupt keine Lust auf das Gesöff habe, weil es mir noch vom Vortag aus den Ohren rausrinnt. Na, das hat Gott sich wohl nicht besonders gut überlegt.

Nach einer höchst motivierten Lalalaaa-Vorband entern auch schon die Hauptpersonen des Abends zur johlenden Freude des Publikums die Bühne – und das keine Sekunde zu früh. Meine müden Knochen schreien nämlich nach ihrem wohlverdienten Schlaf, weswegen ich sie mittlerweile auf die Rückenlehne einer Bank verfrachtet habe, von wo aus ich das ganze Spektakel beobachte. Zwar sehe ich vom Sänger mit der beeindruckend vollen Stimme den ganzen Abend lang nichts, dafür eine massive Steinsäule vor der Bühne, ist doch auch was. Die Musik ist schön, die Leute singen begeistert mit (Ina: von denen ist übrigens auch das Lied mit der „brain“-Textzeile die du damals so lustig fandest…) und obwohl leider weder Mali noch ich die Jack Daniels-Gitarre gewinnen konnten, gehen wir nach dem gelungenen Konzert zufrieden nachhause. Auf dem Weg zum Bus konstatieren wir dass G und seine Truppe ihre Sache wirklich gut machen, und attestieren ihnen noch eine große Zukunft. Und wir kennen uns da schließlich aus.




Cheers,
Sara

Samstag, 23. Februar 2008

A Lesson In Letterpress


Damit Ihr auch mal was lernt. Wie immer anklicken zum Vergrössern. Liebe Grüße, Mali

Donnerstag, 21. Februar 2008

Neueste Erkenntnisse


Es gibt einen Unterschied zwischen Brot und Teig.

Mullkübel an Bahnhöfen? Neeiin. Wozu?

Frauen, die Stöckelschuhe tragen, lügen wenn sie sagen, dass man damit schmerzfrei gehen kann. Frauen, die in Stöckelschuhen tanzen sind die Chefheuchler Number 1.

"If you wanna meet a doctor go to Bristol. If you're straight you go to Manchester."

Wenn man in einem Pub einen Musiker kennenlernt, dann sollte man zuerst recherchieren ob er vielleicht berühmt ist bevor man Witze über seinen Kopf macht.

In ganz Manchester gabs nur einen karierten Block und den hat die Schlari jetzt.

Obwohl wir von vielen Seiten davor gewarnt wurden nachts alleine durch Manchester laufen, tun wir das dauernd und fürchten uns nicht dabei. Neueste Erkenntnis: Diese Warnung wird nicht nur ausländischen Mädchen, sondern auch inländischen erwachsenen Männern gegenüber ausgesprochen. Die halten sich auch daran. Wir sind also ganz besonders mutig - oder einfach ganz besonders blöd.

Cheers loves,

Mali & Sara

Regular Everyday Normal Motherfucker



Entschuldigt dass das mit Manchester nicht wirklich was zu tun hat, aber ich lache mich mindestens zehn Mal pro Tag zu diesem Video halbtot - was wie mir gerade bewusst wird bedeutet dass ich 5 Mal täglich sterbe - und dachte mir, diese Freude könnte ich doch mit euch teilen. Weil Lachen ist ja gesund ne. Also wenn man halt nicht gerade fünffach stirbt und so.





Cheers,
Sara Stupidface

Mittwoch, 20. Februar 2008

Mein Block


Kurzes Vorwort zu diesem Film:
Ja, ich weiß das Video ist zu lang und wahrscheinlich für die meisten ziemlich langweilig, aber es gibt eben ein paar Menschen, die das unbedingt alles sehen wollen.
Ja, ich weiß, dass man ein Stativ benutzen oder eine ruhige Hand haben sollte.
Und ja, ich weiß was der Robert Lang (unter anderem) dazu sagen würde - nämlich: "Uuääh! Schon wieder so ein Scheiss Musikvideo!".
Also bitte seid gnädig und ignoriert alles, was wir im Videounterricht gelernt haben. Das ist mein Block.

"Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Strasse, mein Zuhause, mein Block, meine Gedanken, mein Herz, mein Leben, meine Welt reicht vom ersten bis zum 3. Stock. Yeah, jetzt könnt Ihr Euch entscheiden. Wer hat den geilsten Block in Machester, Alter?"

Cheers loves,
Mali

Die lustigen Österreicher…


…immer zu kleinen Späßen aufgelegt. ;-)

Montag, 18. Februar 2008

Frühling im Fletcher Moss Botanical Garden


Inale war zu Besuch und bevor wir ihren Aufenthalt mit einem leckeren Abschiedsessen auf der Curry Mile krönten waren wir gestern im wunderschönen Fletcher Moss Garden. Sehet und weint - bei uns ist Frühling!

Natural born coolness…


Fletcher Moss
(Anklicken um das Album anzuschauen)

Cheers mates,
Malaika

Sonntag, 17. Februar 2008

Finally...

...hier also endlich mein Zimmer, mein Klo, mein Gang und meine Küche - was ich alles mit ungefähr 1 Million anderen Studenten hier nutze. Kurz vor der Dusche war der Akku leer, deshalb bekommt ihr dieses Vergnügen leider nicht zu Gesicht:-)

Eure Nina

Donnerstag, 14. Februar 2008

Mit der Queen im Bett ists geil







...doch leider wollte sie nicht bei mir bleiben. :(



Cheers,
Pleitensara

Mittwoch, 13. Februar 2008

Sonstiges


Das auf dem Foto bin ich und ich übe da für das Babyshambles-Konzert. Eine Stunde vorher habe ich Flo & Hanna (äh, Bruder und Freundin) am Sonntag verabschiedet und war kurz etwas niedergeschlagen. Trotzdem oder gerade deshalb hab ich mich dann riesig auf Petes Auftritt gefreut! Als Mali sich vor Ort direkt in Reihe 2 begab (wie ihr ja schon in ihrem Eintrag lesen konntet), musste ich mich von ihr trennen, denn gerade die beiden netten Herren, die die Mali vorgelassen haben, haben nach hinten so schlimm gefurzt, dass meine Augen gebrannt haben und ich unter akuter Atemnot litt, weil ich einfach gar nicht mehr einatmen konnte. Im Übrigen wäre das mal einen eigenen Blogeintrag wert. Ich glaube, die Fürze von den Engländern (die übrigens dauernd und überall total schamlos rumfurzen) stinken so, weil die sich hier so grausig ernähren und quasi innerlich verfaulen - man halte sich also fern, wenn möglich. Gut, ich also schnell weg, weil ich ja vor der Vorband noch eine rauchen wollte. Ging aber nicht, weil dann wäre ich laut Türsteher nicht mehr reingekommen - also echt, als obs net reicht, die Raucher eh total zu dissen, indem man drinnen nirgends mehr rauchen darf. Da war ich dann kurzzeitig total im Arsch, weil ich ca. spätestens nach 2 Stunden eine Fluppe brauch und das war damit gegessen. Hab dann aber heimlich aufm Klo später geraucht, als ich mir genug Mut angetrunken hatte, haha! Als ich ausm Klo kam, stand da ne Security-Tante und ich hab den Knast ein weiteres Mal vor Augen gesehn, aber sie hat gar nix gesagt (hat das Gummibärchen danach also doch geholfen:-)). Nun gut, weiter im Text - die Vorbands waren ok, also für unsere Verhältnisse super - Hautpsache laut, rockig und sexy (Nein Sini, keine Isländer, dafür knackige Engländer, auch ok). So, ich hab mich dann nochmal mit einem Bier und einem Wasser bewaffnet und war grad zurück auf meinem Platz, der war so 7. Reihe ganz außen, damit ich auch gut den Notausgang im Auge behalten konnte, falls sie die Mali rausgetragen hätten (womit ich gerechnet habe). Als ich grad auf meinem Platz zurück war bei meinen neuen Kumpels, zwei Typen in Lederkluft, brach in dieser ca. 5000-Menschen-Halle die Hölle los. Hm, kurz hab ich nicht gecheckt, warum. Naja, lang hats dann nicht gedauert bis ichs gerafft habe und ich muss sagen, ja, auch ich hatte Gänsehaut und Tränen in den Augen (aber ich bin ja auch nah am Wasser gebaut rein gefühlsmäßig). Aber jetzt mal logisch überlegt - warum schreien ca. 5000 Menschen ganz laut, also richtig richtig laut, wenn ein mittelmäßiger (sorry Mali) Typ gemählich auf die Bühne schlendert, Gitarre im Huckepack und noch nicht mal Hallo gesagt hat??? Hä, kann mir das mal einer erklären? Ich würds ja verstehen, wenns Björn Einar Romoeren gewesen wäre (ein toller norwegischer Skispringer - für Alle, die sich jetzt gerade etwas schwer taten), bei dem reicht sogar mein Repetoir von spitzen Schreien über spontane Wein-Anfälle bis hin zu Stöhnen oder so!!! I love you Björn, falls du das zufällig liest!
Nun gut, letztendlich hat mich der Pete an diesem Abend aber auch begeistert, aus 2 Gründen - sie haben ganze eineinhalb Stunden durchgepowert und waren echt gut UND der Pete sah total gesund aus, war nicht ausfällig, also echt voll gut drauf und so. So, das war das - freu mich schon auf weitere Konzerte, die wir hier besuchen. Danach kamen dann zwei ruhige, "sonnige" Tage (ja, Leute, es ist momentan in ganz Europa schönes Wetter und diesmal scheint England auch zu Europa zu zählen, haha!), an denen chillen angesagt war im Park und so... Und seit heute und morgen noch den ganzen Tag haben wir einen After-Effects-Workshop, der echt geil ist. Also ICH versteh was, wenn ihr versteht, was ich meine. Jo, jetzt fällt mir nix mehr ein und ich verabschied mich, bervors langweilig wird, ne! Vielleicht geh ich jetzt auf ein Bierchen, das hab ich mir doch verdient, oder? Also, beer-greets, Nina.

Der erste Besuch



Hallo, ich bins mal wieder hier:-) Ja, ich hatte Besuch übers Wochenende, mein Bruder war mit seiner Freundin da. Es war total lustig, er und sie wurden mehrmals fast überfahren wegen dem Linksverkehr, ich für meinen Teil hab das ja mittlerweile schon fast verinnerlicht, wo ich hingucken muss! Naja und dann sind die Beiden auch noch mit ner Nobel-Luftmatratze angereist, die aber leider keinen Stöpsel hatte. Ha, die Zwei sind echt lustig, haben dann einen Stift reingestopft und hat funktioniert. So lebten wir also 4 Tage auf ca. 6 Quadratmetern, zum Glück braucht keiner von uns Luxus... Also, es war auf jeden Fall echt geil und erlebnisreich - warn einmal beim Old Trafford draußen (das ist das Manu-Stadion - auch bekannt als "Theatre of dreams", also wenn das nicht reicht, um Tränen in die Augen zu bekommen...). An dem Tag war grad Gedenken für die 1958 abgestürzte Mannschaft von Manu, den "Busby-Babes", benannt nach ihrem Trainer Busby und weil sie so jung waren. Abgestürzt sind sie übrigens in München - immer diese Deutschen... Auf jeden Fall haben wir da Fotos gemacht von den vielen Blumensträußen und Schals und so weiter, was die Leute hingelegt haben. Die muss ich allerdings nachreichen, weil die Fotos auf einer Kamera sind, die wiederum jetzt wieder in Deutschland ist. Aber ich werde es tun, genauso wie ich demnächst ein Video hochladen werde von meinem Heim hier, damit ihr mal seht, wie siffig es tatsächlich ist:-) Muss es aber noch kleiner machen, sonst explodiert das Internet nämlich. Ach ja und jetzt gibts noch ein Foto von mir, wo ich Malis Lebenstipp verwirkliche (mein Fön-Kabel reicht nämlich nicht bis zum Spiegel und wer fönt schon gerne No-Look-mäßig???) und ein zweites Foto von meinem Bruder, der total begeistert war, als er die Kamera im Mackie entdeckt hat. Damit sag ich fürs erste Tschüss, Nina.

Dienstag, 12. Februar 2008

Montag, 11. Februar 2008

Nur die Harten kommen in die 2. Reihe …


… und bleiben dann ganze 1,5 Stunden dort. Und das gilt hoch 10 wenn die Harten nur 155 cm hoch sind. In meinen Haaren befinden sich ca. zwei Liter Bier, ich bin in Schweiss von 4000 Leuten gebadet, ich habe blaue Flecken, beinahe hätte ich einen Zahn und ein Auge verloren, aber ich bin glücklich!!!


Nina und ich trennten uns gleich schon vor Beginn des Konzerts, erstens weil sie noch eine rauchen wollte, was dann aber leider nicht ganz klappte (aber diese Geschichte soll sie Euch selber erzählen) und zweitens, weil sie nicht die Absicht hatte das Spektakel von ganz vorne aus mitzuerleiden.
Am Anfang war's da vorne ja noch ganz human. Mit brillianter international communication hab ich 2 dicke, alte Männer dazu überreden können, mich vorzulassen und somit stand ich dann schon gleich in zweiter Reihe. In die erste Reihe zu kommen war deswegen unmöglich, weil die, die sich einen Platz in derselbigen ergattert hatten, sich schon ab 19.00 Uhr krampfhaft am Geländer festklammerten. Herkules bin ich ja auch nicht grade. Ach so, genau: die zwei dicken alten Männer waren übrigens wahrscheinlich die einzigen die noch älter waren als ich.
Die Girlies direkt hinter mir waren anscheinend noch größere Fans als ich und versicherten sich andauernd gegenseitig, dass sie mit Sicherheit beim Anblick des schönen Peters tot umfallen würden. Außerdem stimmten sie ein kollektives Kreischkonzert an, als links hinter dem Bühnenvorhang eine Beule sichtbar wurde, die sich dann aber leider schließlich als nichts anderes als eine Beule im Vorhang entpuppte.

Zunächst musste ich aber einen äußerst langweiligen Auftritt einer Knabenband namens Tinseltown And Beggars über mich ergehen lassen. Wer mich kennt, der weiss ja, dass ich eigentlich fröhlichem Indie-Songs nicht abgeneigt bin, und wenn ein Lied Yeaaahhhh und Babiiiieeeeee enthält, dann mag ich das normalerweise sehr gerne. Aber das happy Gedudle und uuuhhh dieser Boys nervte mich richtig. Abgesehen davon imitierten sie teilweise gleichzeitig meine Libertines und die Smiths in solch blasphemischer Art und Weise, dass es schon mehr als unverschämt war. Als sie dann auch noch lalalalala sangen und das ganze Schlamassel mit einem schmalzigen lalalalaLOOOO krönten, da platzte mir grad der Kragen. Zum Glück war's da aber auch schon vorbei. Immerhin konnten die Jungs mich dadurch beeindrucken, dass sie sich ihrerseits nicht davon beeindrucken liessen, schon ab dem zweiten Lied mit Bierflaschen beworfen zu werden.

Danach spielten die Couteneers, die gar nicht mal so schlecht waren, für mich aber nichts weiter als ein zusätzliches Hindernis zwischen mir und meinen Shambles darstellten.

Mittlerweile war es schon sehr warm da vorne und dauernd versuchten sich irgendwelche dreisten Nachzügler skrupellos zwischen mich und die erste Reihe zu drängen. Aber ich kann ziemlich hart sein, wenn es drauf ankommt und so wehrte ich alle Angriffe auf meinen Platz erfolgreich und gewohnt stahlpanzermäßig ab.

Endlich wurden diverse Accessoires, die zum neue, lustigen Bühnenoutfit der Shambles gehören, aufgebaut: alte, englische Ladenschilder (ganz in Albionmanier), ein Ohrensessel, ein Kleiderständer und zwei alte Stehlampen.
Und dann kamen sie endlich daher. Der Peter, wie immer sehr schick, hängte Mantel und Schal ganz wohlerzogen auf den Kleiderständer und los ging's mit Carry On Up The Morning.
Ab diesem Zeitpunkt kämpfte ich ums nackte Überleben, aber sehr motiviert natürlich. Der schöne Drew, der Peter und Adam befanden sich die ganze Zeit in meinem Blickfeld (außer natürlich wenn ich grad Bier im Auge hatte oder die Haare meiner Vorderfrau im Mund oder wenn mein Gesicht von 8-10 Armen eingequetscht war oder wenn ohnmächtige Personen aus den hinteren Reihen über meinen Kopf nach vorne transportiert wurden) und Mick brauch ich ja bekanntermaßen nicht unbedingt sehen.

Ich habe die Shambles ja letztes Jahr schon mal in London erlebt. Damals allerdings nur aus der dritten Reihe und quer und da konnte ich nicht halb so gut sehen (und bin trotzdem nur knapp dem Mosh Pit-Tod entkommen!). Heute hab ich wirklich ALLES gesehen und ich kann es eigentlich nur so beschreiben: ich war romantisiert, ja ich möchte beinahe sagen aphrotisiert, exaltiert und extasiert – meine seit gestern voll ausgebrochene Grippe tat vielleicht ihr Übriges dazu.
Ich sang wie ein Weltmeister (weiss der Kuckuck warum nicht ich selbst längst auf den Bühnen dieser Welt vor Tausenden von kreischenden Fans auftrete), ich schrie und ich sprang. Und als ich einmal kurz keinen Platz für meine Füsse fand und die mir sowieso schon wehtaten, da zog ich sie einfach ein, was gar keinen Unterschied machte, weil ich so eingeklemmt war, dass ich ohne Bodenkontakt in genau der selben Höhe und genau im selben Takt weiter hüpfte. Äußerst praktisch das.

In der Setlist fehlten mir persönlich ein paar mehr von den alten Sachen und wenn schon so viele Songs von der Shotters Nation, dann hätte ich mir schon "There She Goes" und "Lost Art Of Murder" gewünscht.
Und dann war der ganze Auftritt so professionell und organisiert und perfekt. Ich will die Shambles wieder chaotisch und dreckig haben. Dafür war der Peter in guter Form, wirkte sehr anwesend und gesund, was ja auch was Schönes ist.

Hier die Setlist in vielleicht nicht ganz der richtigen Reihenfolge:

Carry on up the morning
Delivery
You talk
I wish
Sedative
Back from the dead
Unbilotitled
Badies Boogie
Unstookietitled
Pretty Sue
Was Ganz was Neues
Pipe down
Beg Steal and Borrow
The Blinding
Side of the Road
Albion
Killamangiro
Fuck Forever

Insgesamt war ich, wie zu erwarten war, begeistert und euphorisch und hab mir nach diesem fröhlichen Fest der Körperflüssigkeiten als ich mit der Nina durch ein Meer von Plastikflaschen und verlorenen Schuhen aus der Halle stolperte, noch ein T-Shirt gekauft - und das obwohl es natürlich völlig überteuert war. Aber was sollte ich machen? Meines war klatschnass und ich bin schließlich krank und brauchte deswegen ein trockenes. Dafür konnte ich vor der Halle noch zwei schöne Plakate sehr günstig illegal erwerben.

Abgesehen von den obligatorischen blöden "Pete Pete Pete Pete…"-Sprechchören (Hallo? Da tritt eine ganze Band auf, ihr Menschen!) war das einzig blöde an diesem Abend, dass ich den Peter leider wieder nicht aufgabeln konnte. ;-) Deswegen müssen wir uns alle wieder mit einer dilettantischen Montage zufrieden geben. Na ja, vielleicht schaff ich's ja noch mal die Babyshambles live zu sehen solange ich hier bin…









No! how could I let go?
Since I caught a glimpse of your white plimsoles
Twisting and turning to northern soul
Just once glance, ah well you know,
Everybody knows


- Malaika

Donnerstag, 7. Februar 2008

Haçienda - The Exhibition


Impressionen …
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Sonntag, 3. Februar 2008

Die wunderbare Wiederherstellung meiner mancunischen Mobilität


Letzten Freitag waren wir wieder mal in unserem geliebten Stagecoach unterwegs. Es war wohl sowas wie Rushhour und der Bus war zum Brechen voll. Das alleine war für mich schon äußerst unangenehm, weil wenn meine 1,5 Meter von allen Seiten von schwitzenden, stinkenden, schwankenden Körpern umzingelt sind, dann kriege ich echt Probleme mit der Atemfunktion!
Am nächsten Morgen musste ich leider feststellen, dass sich mein über alles verehrter und teuer erstandene Uni Rider Buspass nicht mehr in meiner Jackentasche befand. Ich kann kaum glauben, dass der im Gedränge einfach rausgefallen ist, aber andererseits glaube ich auch nicht, dass irgendjemand Interesse daran hat, einen Buspass zu klauen, der nur in Verbindung mit einem Studentenausweis (mit Foto) gilt.
Statt aber um die ins Klo gespülten 50 Pfund zu trauern, ging ich erst mal zum Busbahnhof und klagte der Schalterlady mein Leid. Als ich ihr erzählte, dass ich den Buspass verloren habe, gab sie mir eine Telefonnummer, empfahl mir, bei den Uni Rider Leuten anzurufen und dann beugte sie sich ganz nah ans Fenster und zischte mir ins Ohr, dass ich aber, wenn ich denen erkläre, dass ich das Dings verloren habe, sicher keinen gratis Ersatz kriege; wenn ich stattdessen sagen würde, dass er mir gestohlen wurde allerdings… Zum Schluss setzte sie noch ein verschwörerisches Zwinkern oben drauf.

Zuhause überlegte ich mir lauter gute Diebstahlgeschichten, war aber mit keiner richtig zufrieden. Als ich meinen Mitbewohner um Rat fragte gab der mir gleich den Spitzen Tip der Polizei einfach zu erzählen, dass ich mit dem Ausweis in der Hand an der Haltestelle stand, als der mir plötzlich von einem vorbeirennenden Obdachlosen aus der Hand gerissen wurde. What the hell?!
Ich erklärte ihm, dass ich erstens kein guter Lügner bin und zweitens nicht der Typ, der eine eh schon geächtete Randgruppe unschuldigerweise diskreditieren möchte. (Aufgrund meiner dürftigen Englischkenntnisse klang das natürlich nicht ganz so stilvoll wie eben auf deutsch beschrieben.)
Dazu meinte er nur, dass die Polizei mir diese Geschichte auf jeden Fall abkaufen würde - das passiere schließlich jeden Tag denn die Obdachlosen sind ja alle drogensüchtig - und dass es völlig wurscht sei, weil die Polizei dem sowieso nicht nachgehen würde - es würde also somit niemand jemals wegen meiner Notlüge verhaftet werden.

Am Montag machte ich mich dann auf den Weg in die Uni, um erst mal einen Ersatz für meinen Studentenausweis zu kriegen. In Manchester herrscht ein Mangel an Polizisten und deswegen brauchte die gute Sekretärin dann auch ziemlich lange, um für mich die Adresse der nächstgelegenen Policestation rauszusuchen. Schließlich landete ich dann bei einer im City Center.
Mit einem eher mulmigen Gefühl in meiner leeren Magengegend bereitete ich mich seelisch darauf vor, der Polizistin meine sorgsam zurechtgeschusterte Story vom Diebstahl der Buskarte aus dem Seitenfach meiner Handtasche während der Busfahrt der Hölle aufzutischen. Aber dann kam alles ganz anders:

Sie: How can I help you?
Ich: My buspass was stolen ou…
Sie (unterbricht mich schmunzelnd): Who did it steal from you, love?
Ich: Well, … I don't know actually.
Sie: In that case it's not stolen but lost. Please fill out that form for lost property.

Ich nickte gehorsam und meine Ohren färbten sich spürbar rot, während ich den Zettel dann brav ausfüllte. Zu allem Übel wusste ich meine Telefonnummer natürlich nicht auswendig und musste deswegen schnell die Nina anrufen, damit sie sie mir durchgeben konnte. How embarrassing! Das war dann auch der Moment, wo die Gute mich fragte: "Where are you from, dear?"
Ich: "From Austria."
Da holte die beleibte Mitfünfzigerin mit dem bisher so unbestechlichen Hard-As-Iron-Gesichtsausdruck plötzlich lächelnd tief Luft und begann voller Inbrunst zu singen: "THE HILLS ARE ALIVE WITH THE SOUND OF MUUUSIIIIC…"
(Für alle die, die wie ich bevor ich nach Manchester kam, nicht wissen, was das zu bedeuten hat: das ist eine Textzeile aus "The Sound of Music", einem Musicalfilm aus den 60er Jahren über die österreichische Trapp-Familie. Diejenigen Engländer, die Österreich nicht mit Hitler assoziieren, denen fällt gleich "The Sound of Music ein." Wer sich's geben will kann das hier tun:
http://www.youtube.com/watch?v=H5b95IcKdSQ )

Schließlich hatte ich dann doch noch einen Wisch mit einer Policereportreferencenumber in der Hand und die leitete ich auch gleich an die Uni Rider Leute weiter. Allerdings hatte ich wenig Hoffnung, denn das war ja kein Diebstahlsreport sondern eben nur eine Verlustmeldung. Trotzdem schrieb ich denen in gewollt gebrochenem Englisch eine herzzerreissende mail mit meiner Geschichte von der armen, verzweifelten Austauschstudentin, die in der grossen Stadt plötzlich ohne Busfahrticket überleben muss.
Und siehe da! Schon am nächsten Tag erhielt ich die wundervolle Nachricht einer netten Dame, die mir mitteilte, dass das ja normalerweise so nicht geht, dass sie aber in Anbetracht meiner prekären Situation beschlossen hätten, meinen Buspass kostenlos zu ersetzen. Ich solle aber in Zukunft besser darauf aufpassen, denn noch einmal könnten sie das leider nicht machen.
Unnötig zu erwähnen, dass ich voller Dankbarkeit mein glänzendes neues Uni Rider Ticket seither wie meinen Augapfel hüte.

Oh I guess I'm a lucky girl
Oh baby you know it's true
Oh I guess I'm a lucky girl
I've been lucky since I found you

(Ode an meinen Busausweis, mit freundlicher
Unterstützung von Bruce Springsteen)


Cheers mates,

Malaika

Feueralarm die Zweite!

Es ist schon ein paar Tage her, hat sich aber offensichtlich echt stark in meinem Hirn verankert. Als ich am Donnerstag gerade mit dem Frühstück fertig war im Heim, nahm die Geschichte ihren Lauf. Der Feuermelder in meinem Zimmer explodierte schier. Aber nachdem wir das die Woche vorher schon mal hatten und nach 5 Minuten alles vorbei war, hab ich mir einfach mal prophylaktisch Taschentücher in die Ohren gestopft gegen den Lärm. Nachdems nach 5 Minuten aber nicht aufgehört hat und echt nimmer fein war, bin ich in die Küche getrabt in der Hoffnung, dass es dort leiser ist. Von wegen. Als ich schließlich mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück in mein Zimmer getrottet bin, hab ich erst gemerkt, dass die Gänge voller Heimbewohner waren und hab mich schon gewundert. Hab mich dann trotzdem erst aus dem Schlafanzug gewunden, nachdem meine Nachbarin ein genervtes "We have to leave" verlauten ließ. Aha, na sauber, es brennt also, dachte ich mir und geriet dann doch etwas in Panik. Wir standen schließlich ca. 15 Minuten draußen in der Kälte bis Irgendwer scheinbar ein Zeichen gab und wir wieder rein durften. Bis hierhin fand ichs ja noch lustig - auch mal nen Feueralarm mitgekriegt, toll! Hab mich dann anschließend gemütlich geduscht, eingecremt... und just in dem Moment, als ich (noch nackt wohlgemerkt) meine Haare fönen wollte, gings wieder los. Eigentlich wollt ichs ignorieren, aber des geht bei Gott net, weil die Analge einfach zu laut ist. Also mit nassen Haaren (unter Wollmütze) wieder rausgestürzt in die Kälte und da hörte es dann echt auf, lustig zu sein. Noch dazu musst ich ja in die Uni und hatte eher keine Lust, mir die Zeit mit Feueralarmen zu vertreiben. Noch dazu sinnlosereweise, weil was wirklich war, weiß Keiner. Nach einer weiteren Viertelstunde durften wir wieder rein. Und ich glaube, so schnell hab ich mir noch nie die Haare gefönt, mich geschminkt und überhaupt... Hat dann aber geklappt, vor dem nächsten schrillen Feueralarm konnt ich mich in die Uni retten:-) Seit diesem Tage hab ich abends Angst davor, mal nachts aufstehn zu müssen und mich in die Kälte zu stellen. Verständlich, oder??? Na gut, dann mal "Burn the house - there's a party in the place...", eure Nina.

Samstag, 2. Februar 2008