Donnerstag, 28. Februar 2008

Erdbeben – Angst und Schrecken in England




In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es in Großbritannien zum schwersten Erdbeben seit über 20 Jahren. Das Epizentrum befand sich rund 100 Kilometer östlich von Manchester in Lincolshire nahe der Küste zur Ostsee. 5,2 Punkte auf der Richterskala wurden hier gemessen, zu spüren war das Beben allerdings im ganzen Land. Am schlimmsten erwischte es jedoch die Menschen in und um Manchester, als gegen 00.56 Uhr (01:56 MEZ) die Erde bebte. Ganze Wohnblocks bewegten sich, als ob sie umstürzen wollen würden, Einrichtungsgegenstände fielen zu Boden, vor allem aber das laute und tiefe Grollen versetzte die Menschen auf der Insel in Angst und Schrecken. Viele rannten unter Schock noch im Schlafanzug aus ihren Häusern, zwei Männer wurden leicht verletzt. An zahlreichen Gebäuden waren am nächsten Morgen die Spuren zu sehen.
Wir haben am Tag nach der „Katastrophe“ mit drei Erasmus-Studentinnen aus Österreich gesprochen, sie haben uns erzählt, wie sie das Erdbeben erlebt haben.

Sarah A.: „Also ich war etwas angetrunken und war deshalb wirklich kurz der Meinung, dass Jemand aus dem als gefährlich verrufenen Viertel „Moss Side“ unser Haus umwerfen will. Als ich gemerkt habe, dass es das nicht ist, dachte ich mir, dass meine Mitbewohner im oberen Stockwerk aber blöd herumpoltern bei ihren Sexspielen. Schließlich hat mir John jedoch zum Glück erklärt, dass es sich um ein Erdbeben handelt. Da war ich dann sehr erleichtert und habe gelacht und fand die ganze Situation eigentlich nur noch lustig.“

Malaika F.: „Ja, es war ganz furchtbar. Ich dachte zunächst an Einbrecher an meinem Fenster, was in meiner Wohngegend ja nicht so abwegig ist. Dann rannte auch noch mein Mitbewohner Andrew in komplettem Schockzustand durch unser Haus und das auch nur mit Unterhose bekleidet und meinte, er hätte gedacht, Jemand von uns hätte an seine Zimmertür gepumpert - da war ich dann schon ganz schön verwirrt.“

Nina H.: „Ich hatte schon in der Nacht zuvor leichtes Fieber und als ich in der besagten Nacht gerade meine Nachttischlampe löschen wollte, bewegte sich in diesem Moment mein ganzes Zimmer. Zunächst war ich also der Meinung, mein Fieber sei drastisch gestiegen. Als aber schließlich ein Apfel mein Regal verließ und auf den Boden fiel, war mir klar, dass ich schon richtig sah. Ich war geschockt, ich meine, ich lebe im 4. von sechs Stockwerken in einem Studentenwohnheim, das schätzungsweise 1000 Jahre alt ist und ich bekam ziemliche Angst, dass es umfällt, so neigte sich alles. Als nächstes dachte ich, dass die Bauarbeiten neben unserem Heim mitten in der Nacht weitergingen, dort wird nämlich im Moment ein Haus abgerissen. Als ich dann aber meinen Zimmernachbarn Sakis im Gang hörte „Did you feel this, did you hear this, did you see this“ war mir klar, dass es sich um etwas anderes handelte. Und schon wurde das Ganze eine Erdbeben-Party auf dem Flur, an der ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr teilnahm, sondern versuchte zu schlafen. Ich habe mir eingeredet, dass, wenn es noch schlimmer kommen sollte, wir längst evakuiert worden wären aus dieser Bruchbude, was mitten in der Nacht krank auch keine Vorstellung war. Ich habe mir dann in der Folge einige Zeit später noch ein kleines Nachbeben reingezogen und bin davon eingeschlafen.“

1 Kommentar:

Benni hat gesagt…

wicked, ich seh scho: ihr wollt meiner (natur)katastrophenshow hier konkurrenz machen!
aber ich lieg immer noch in führung:
- zweimal Schneesturm
- einmal Tornado(alarm)
- ein Chemieunfall

vs. euer Erdbeben! ;) so stay tuned ... *hehe*